Äußerer Blitzschutz
Der äußere Blitzschutz dient dazu, den direkten Blitzeinschlag einzufangen, den Blitzstrom über eine Ableitungsanlage am zu schützenden Objekt vorbei zur Erde zu führen und ihn im Erdreich möglichst großflächig zu verteilen. Er besteht aus drei Komponenten: den Fangeinrichtungen, den Ableitungen und dem Erdungssystem. Bei Fangeinrichtungen werden drei unterschiedliche Verfahren genutzt. Das Blitzkugelverfahren kommt bei geometrisch anspruchsvolleren Anwendungsfällen zum Einsatz und ist in der EN 62305-3 normiert. Zur Ermittlung von Eintrittsstellen wird der gefährdete Bereich als Kugel, deren Mittelpunkt die Spitze des Blitzes bildet, definiert und mittels eines maßstäblichen Modells über das zu schützende Objekt „gerollt“. Berührungspunkte der Kugel mit dem Objekt sind relevante Einschlagstellen und müssen gesichert werden. Die Oberfläche der Kugel stellt dabei eine Äquipotentialfläche eines elektrischen Feldes dar. Die Einteilung in die entsprechende Blitzschutzklasse erfolgt anhand des Radius der Blitzkugel. Zum Schutz ebener Flächen wird das Maschenverfahren eingesetzt (oft in Kombination mit Fangstangen und -masten). Gemäß der durch eine Risikoanalyse berechneten Blitzschutzklasse wird die Maschenweite bestimmt. Die Leitungen der Maschen werden entweder direkt auf dem Flachdach oder in einem berechneten Trennungsabstand vom Dach montiert. Das vom Blitzkugelverfahren abgeleitete Schutzwinkelverfahren wird dann angewandt, wenn das zu schützende Objekt innerhalb des durch die Schutzeinrichtung geschützten Volumens liegt.